
Präsentationstechnik – Ansprechende Vorträge vorbereiten und halten
Präsentieren gehört für viele Berufstätige in verschiedenen Ausprägungen zum Berufsalltag. Auch wenn die gängige Devise „Übung macht den Meister“ zutrifft, gibt es zusätzlich einige Punkte, die die Vorbereitung für die nächste Präsentation erleichtern können.
In unserem zweiteiligen Blog zum Thema Präsentationstechnik haben wir einige davon gesammelt. Angefangen bei der Rhetorik im ersten Teil, widmen wir uns im zweiten Teil zusätzlich noch der visuellen Unterstützung beim Präsentieren. Starten wir zunächst mit dem integralen Part jeder Präsentation: Wie können wir uns beim Sprechen vor Publikum zielgenau mitteilen?
Gut vorbereitet ist halb gewonnen
"Wenn ein Vortrag scheitert, liegt das fast immer daran, dass der Redner den inhaltlichen Rahmen nicht richtig gewählt hat, das Interesse des Publikums falsch eingeschätzt hat oder es versäumt hat, eine Geschichte zu erzählen."
Bereiten Sie Ihre Inhalte zielgruppengerecht vor. Überlegen Sie, welche Aspekte für Ihre Zielgruppe relevant sind. Schätzen Sie das Interesse Ihres Publikums losgelöst von Ihrer eigenen Perspektive ein. Überlegen Sie, an welchen Stellen es kritisch werden könnte, die Aufmerksamkeit der Zuhörenden zu halten.
Aus Ihrem Vortrag gekürzte Informationen können Sie zudem im Anschluss in schriftlicher Form mitgeben. Oder Sie bieten nachfolgende Einzelgespräche an, um Themen individuell zu vertiefen.
Setzen Sie Fachsprache angemessen ein. Unter Kollegen vom Fach können Sie sich wie gewohnt ausdrücken und ein Verzicht auf Fachsprache würde das Präsentieren nur unnötig erschweren. Sollten Sie jedoch vor einem fachfremden oder gemischten Publikum reden, lässt Sie ein zu spezieller Sprachgebrauch nur mit Fragezeichen und Unmut unter den Zuhörenden zurück. Um die Verständlichkeit zu testen, kann es sich lohnen, Ihre Inhalte einer fachfremden Person vorzutragen und um Feedback zu bitten.
Storytelling ist eine beliebte Präsentationstechnik, die oft in mitreißenden, unterhaltsamen Keynotes und Vorträgen Anwendung findet. Im Grunde werden dabei Inhalte in emotional abholende Geschichten verpackt. Beispielsweise in dem Sie Ihre Zuhörenden durch eine klassische Heldenreise von der ausgehenden Herausforderung über alle Höhen und Tiefen zur Lösung führen. Doch beachten Sie auch hier Ihr Publikum – für ein pragmatischeres Publikum kann auch ein effizientes Executive Summary in verbaler Form die eleganteste Lösung sein.
Freies Sprechen ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn Sie Ihre Zuhörenden nicht nach den ersten Minuten verlieren möchten. Stures ablesen von gefüllten Karteikarten, den eigenen Bildschirm anstarren oder selbst das Rezitieren von Wort-für-Wort gelerntem Text lässt Ihre Inhalte monoton wirken. Versuchen Sie Karteikarten maximal als roten Faden mit wenigen Schlagworten zu nutzen, oder üben Sie (idealerweise vor einem Spiegel), bis die Inhalte auch ohne Unterstützung sitzen.
Das Beste aus dem Vortrag holen
Wenn die Vorbereitungsphase vorbei ist und der Tag der Präsentation ansteht, wird es ernst. Achten Sie auf ein paar wenige Grundprinzipien und kommunizieren Sie Ihre Inhalte effektiv.
Legen Sie Ihre Struktur und Intention offen. Besonders wenn Sie sich in formellen Präsentationsszenarien wiederfinden, die wenig Platz für narrative Gestaltung lassen, können Sie die Struktur Ihres Vortrages vor dem Beginn kurz darlegen. So können Sie Rahmenbedingungen nach Ihren Vorstellungen feststecken, beispielsweise wann Sie bevorzugt Fragen entgegennehmen oder welche Austauschmöglichkeiten nach Ihrer Präsentation bestehen.
Nervosität bei öffentlichem Sprechen kennt fast jeder. Auch wenn es sich paradox anfühlt - erlauben Sie es sich, Ihre Nervosität zu fühlen und atmen Sie tief durch, bevor Sie starten. Der direkteste Weg, um Nervosität zu lindern, liegt in einer guten Vorbereitung. Auch wenn es sich ungewohnt anfühlt, üben Sie Ihren Vortrag vor einem Spiegel, oder sogar vor Freunden. Seien Sie frühzeitig vor Ort, um den Raum und Ihre Technik zu richten – auch online.
Finden Sie den richtigen Ton, um Ihre Zuhörenden abzuholen. Versuchen Sie, Ihr Publikum auf Augenhöhe anzusprechen. Als besonders interessant empfinden wir meist Sprecher, die ihren Vortag wie eine Konversation wirken lassen, idealerweise beziehen Sie Ihre Zuhörenden sogar mit ein. Am Ende des Tages überzeugt vor allem authentischer Enthusiasmus - sollte Sie Ihr Vortragsthema also begeistern, zeigen Sie es!
Einnehmende Körpersprache ist insbesondere vor größerem Publikum eine Herausforderung. Arbeiten Sie an einer offenen, den Zuhörenden zugewandten Körperhaltung. Gerade wenn wir tendenziell nervös sind, neigen wir dazu uns viel zu bewegen. Versuchen Sie, während dem Präsentieren wenig herumzulaufen und unterstützende Gestiken ruhig und minimal zu halten. Suchen Sie sich auch bei größeren Gruppen eine paar Personen im Raum, um gelegentlich Blickkontakt zu halten.
In der Kurzfassung: ein ansprechender Vortrag findet seinen Ursprung in der Vorbereitung. Überlegen Sie bereits beim Zusammenstellen der Inhalte, was die Interessen und Intentionen Ihrer Zielgruppe sind und agieren Sie entsprechend. Setzen Sie vor Ort auf Kommunikation auf Augenhöhe und priorisieren Sie das Üben Ihres Vortrages, damit das freie Sprechen vor Ort leichtfällt.
So weit, so gut, aber beim Gestalten Ihrer visuellen Präsentationsstützen ist noch Raum für Verbesserung? Im nächsten Blogpost zum Thema Präsentationstechnik widmen wir uns dem Erstellen von visuellen Präsentationen, um Ihre Vorträge ideal zu unterstreichen.